Vermeidungsverhalten

Kennen Sie das? Heute endlich soll es losgehen, das Geburtstagsgeschenk für einen guten Freund im Shoppingcenter nahe der Innenstadt einkaufen. Aber halt: Was ist das? Sie haben Bauchschmerzen und irgendwie gefühlt auch leichte Kopfschmerzen. Wohl doch kein guter Tag zum Einkaufen. Vielleicht heute Abend? Oder lieber morgen? Am Abend unternehmen Sie einen erneuten Anlauf. Aber nun ist es wieder der Nacken- und Halsbereich, der schmerzt. Mit Schmerzen mögen Sie nicht fahren – vielleicht verstärken sich diese durch Ihre Angst oder Panik? Also doch lieber etwas im Internet bestellen?

Beim ersten Anzeichen von Angst leiten Sie die Flucht ein. Aber was passiert, wenn Sie bereits gedanklich Angst vor einer Situation bekommen? Sie werden ebenfalls fliehen – in diesem Fall also die Situation komplett vermeiden.

Das Ausbleiben der ängstlichen Reaktion durch die Vermeidung wird auf diese Weise schnell die Wahrscheinlichkeit für weiteres Vermeiden fördern.

Erinnern Sie sich noch an die Entwicklung einer Angst-vor-der-Angst? Durch die regelmäßige Vermeidung von Plätzen und Situationen, die Sie bzw. Ihr Gehirn mit Angst verbinden, kann sich schnell ein generelles Vermeidungsverhalten einschleichen.

Häufig vermiedene Situationen sind:

  • Situationen, in denen Panikattacken erlebt wurden oder die diesen Situationen ähneln
  • Situationen, aus denen eine Flucht schwierig oder nicht sofort möglich ist und Hilfe nur schwierig anzufordern ist. Hierzu zählen zum Beispiel Öffentliche Verkehrsmittel, überfüllte Einkaufszentrum oder Fahrten im überfüllten Berufsverkehr
  • Aktivitäten oder Situationen, die zu ähnlichen Symptomen einer Panikattacke führen. Typische Aktivitäten, die Panikattacken provozieren, sind zum Beispiel körperliche Ertüchtigung oder Sex, Kaffee trinken oder emotionale Aktivitäten wie Ärger.