Das Angstniveau

Jeder Mensch hat ein individuelles Angstniveau, mit dem er auf Belastungen reagiert, und das vom mulmigen Gefühl bis hin zu heftigen Angstwellen mit deutlichen körperlichen Beschwerden reicht. Dieses Angstniveau ist zumeist genetisch vorgegeben oder durch erlerntes Verhalten von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt.

Das Gehirn nutzt dieses als einen persönlichen Schutzfilter, der Belastungssituationen davon abhält, sofort als Gefahr erkennt zu werden und das Angstprogramm auszulösen.

Dieser Schutzfilter hat auch einen natürlichen, evolutionstheoretischen Nutzen: Ihr Körper möchte verhindern, dass bei jeder noch so kleinen Gefahr das Angstprogramm ausgelöst wird und der Körper unnötig Energie verliert.

Stellen Sie sich diese Angstniveau als eine Art Toleranzwert der Bewegungsmelder einer Alarmanlage vor. Kleine Bewegungen, wie die einer Gardine sorgen nicht für ein Auslösen des Alarms, sondern nur die Überschreitung des einstellten Toleranzwertes, also wenn beispielsweise ein Einbrecher unangemeldet einsteigt, dann führt dies zum Auslösen des Alarms.

Aber Stress, Anspannung und Belastungen auf der einen Seite können dazu führen, dass auch schwach belastende Situationen eher als gefährlich eingestuft werden, da die allgemeine Anspannung gestiegen ist und das Angstniveau nicht mehr nur sehr gefährliche Reize herausfiltern kann.

Der kurze Schwindel im heißen Fahrstuhl oder das Stechen in der Brust werden plötzlich als Gefahr erkannt, obwohl Ihr Gehirn diese bereits viele Male vorher als ungefährlich eingeordnet hatte.

Auf der anderen Seite kann durch Betäubung, also durch die Einnahme von Alkohol und Medikamenten, das Niveau, welches das Gehirn zum Schutz vor Gefahren aufgebaut hat, herabgesetzt werden. Belastungen können so schneller zu Angst und Panik führen und diese sogar verstärken.

Wie entstanden die ersten Panikattacken?

Die ersten Panikattacken resultieren dann zumeist aufgrund eines beeinflussten Angstniveaus im Zuge von Stress, aktuellen oder zurückliegenden Belastungen, einer akuten Betäubung oder im Zusammenspiel von diesen Faktoren.

Häufig wird in Bezug auf die ersten Attacken auch eine verminderte Widerstandskraft des Körpers festgestellt, die aus Erschöpfung, den Wechseljahren oder Krankheiten wie Mittelohrentzündung oder Grippe resultiert.

Es ist dann meist am Ende meist nur ein kleiner, weniger bedeutender Faktor, der das Fass zum Überlaufen bringt und die erste Panikattacke auslöst.