Befreit aber rückfällig?

Aber was passiert, wenn die Angst einmal in einem schwächeren Moment zurückkehrt, in einem Moment, in dem Sie geschwächter oder stärker angespannt sind? Sie rückfällig sind? Wenn Sie wieder physischen oder mentalen Stress haben?

Sie wissen ja, dass Angst als Welle verläuft – übrigens genauso wie Ihr Leben auch als Welle abläuft. Es wird bessere und schlechtere Zeiten geben. Dass die Angst und vielleicht auch die Panik einmal zurückkehren, dürfen Sie schon jetzt annehmen. Vielmehr ist es sogar sicher, dass Sie Rückschläge haben werden. Vielleicht kennen den Spruch: „Zwei Schritte nach vorne – einen Schritt zurück“. So verhält sich ebenfalls Ihre Heilung.

Der Plan und die Wirklichkeit

Umso wichtiger ist es, dass Sie trotz Rückschlägen weiter arbeiten und immer mit weiteren Rückschlägen rechnen. Es ist nicht Ihre Schuld. Leider erscheinen Rückschläge immer wieder wie ein Schock. Alles lief bisher so gut, Sie haben neue Ziele erreicht und nun ist alles wie früher: Angst, Panik, die Gefühle und Gedanken, Sie scannen Ihren Körper wieder nach Problemen. Sie denken, dass aller Erfolg nur eine Illusion war.

Bitte geben Sie sich solchen Illusionen nicht hin. Der Erfolg war real und behalten Sie ihre richtige Haltung, arbeiten sie weiter, wiederholen Sie gerne Übungen oder besuchen sie vertraute, aber früher schwierig erreichbare Plätze erneut um das Selbstvertrauen zu stärken. Wenden Sie die dargestellten Methoden kontinuierlich an und Sie werden schnell wieder auf den alten Level zurückkehren.

Soziale Unterstützung: Häufig hilft es auch, sich eine Vertrauensperson in ihrem persönlichen Umfeld (kein Psychiater) zu suchen, die Sie an rückfälligen Tagen ansprechen und mit der Sie über Ihre Situation sprechen. Häufig sind die Probleme nur gedanklich größer als die Wirklichkeit sind und im Gespräch erscheinen dann viele Argumente in einem neuen – zumeist rationaleren und weniger durch Angst geprägtem Lichte.

Sie haben zum Beispiel wieder vermeintliche körperliche Beschwerden, die Sie am Start hindern? Besprechen Sie diese mit Ihrer Vertrauensperson – sicherlich werden Ihnen diese nach einer realistischen Einschätzung durch eine neutrale Person viel weniger Gefährlich vorkommen.

Oder Ihr Gesprächspartner wird durch eine rationale Sicht Ihre Argumente komplett entkräften. Es kann dabei häufig bereits helfen, dass Sie sich selber zuhören, wie Sie über Ihre Gedanken und Probleme sprechen.

Natürlich dürfen Sie sich auch immer fragen, ob Sie wirklich 100 Prozent gegeben haben oder echte Veränderungen in Ihrem Leben herbeigeführt haben!