Angst läuft unbewusst ab

Die Angstreaktion läuft im Körper unbewusst und völlig automatisch ab, ähnlich eines Computerprogrammes, wenn Sie es starten. Innere oder äußere Belastungen werden zunächst von unserem Gehirn auf Gefahren anhand bereits gespeicherter Erfahrungen vergangener Ereignisse hin untersucht, und das Gehirn prüft, ob das notwendige Vorgehen bereits aus der Erfahrung bekannt ist und wie das ideale Verhalten aussieht.

Das Angstprogramm im Kopf
Angstprogramm wird nicht ausgelöst

An dieser Stelle sei anzumerken, dass das Gehirn aber nicht zwischen realen Gefahren und phantastischen, also unserer Phantasie und unseren Gedanken entsprungenen Gefahren unterschieden kann.

Aus jedem Ereignis kann Ihr Gehirn dabei über die sogenannte Konditionierung (Reiz-Reaktions-Lernen) auch neue – leider nicht immer unbedingt sinnvolle – Informationen über gefährliche Belastungen sowie dessen Kontext, also der erlebten Situation und Ihren zugehörigen Gefühle, erlernen.

Je lebensbedrohlicher die Gefahr dabei wirkte, desto stärker wird gelernt – es wird quasi der Stempel „wichtig“ aufgedrückt und die Information gut und schnell abrufbar im Gehirn gespeichert. Geht es doch um Leben und Tod. Oder erlebten Sie Ihre ersten Panikattacken nicht als echt lebensbedrohlich?

Aus allen Erfahrungen des bisherigen Lebens, dem Lernen in der Kindheit, der persönlichen Lebensweise und möglicherweise erlebten Traumata oder einschneidenden Ereignissen bildet jeder Mensch sein individuell ausgeprägtes Angstniveau, seinen persönlichen Schutzmechanismus.

Der eine Mensch steigt in das Flugzeug, und schaut beim Start begeistert aus dem Fenster auf die kleiner werdende Landschaft. Der andere muss sich mit Beruhigungstabletten betäuben, um den Flug zu überstehen – wenn er ihn nicht komplett vermeidet.